Antonio Saura

"Damas-party"
15. Januar bis 26. Februar 2006

Eröffnung: Sonntag, 15.01.2006, 11.30 Uhr Holbeinhaus, Vorderer Lech 20, Augsburg Einführung: Prof. Dr. Andreas Franzke, Karlsruhe

Antonio Saura ist neben Antoni Tapies und Eduardo Chillida der bedeutendste Maler Spaniens im 20. Jahrhundert. Neben großen Ölbildern malte er eine Vielzahl von Papierarbeiten in groß angelegten, oft über viele Jahre fortgesetzten Serien. So entstanden ab 1956 die »Damas« (Damen) in verschiedensten Variationen als, mit einem aggressivgestischen Pinselduktus deformierte, fratzenhafte Wesen. Daneben malte er weitere große Serien wie Kreuzigungen, die imaginären Bildnisse von Goya, das Hündchen von Goya und seine Übermalungen. Mit seiner ungestüm, provozierend direkten Bildsprache setzte er die spanische Tradition von Diego Velasquez und von Francisco de Goya mit radikalen, künstlerischen Mitteln in die Gegenwart fort. Seine »Damas« beziehen sich auf die Sexgöttinnen der Antike (wie Demeter oder die Venus von Willendorf) wie auch auf zeitgenössische Sexsymbole (wie Brigitte Bardot, Mae West, Marilyn Monroe) meist mit hervorstechenden Augen und übergroßen Brüsten.

Sauras Werke befinden sich heute in allen großen Museen und Sammlungen der Welt. Es ist uns daher eine große Freude, dass uns diese Ausstellung von der Sucesión Antonio Saura, die den Nachlass des Künstlers verwaltet, überlassen wurde. Wir danken besonders der Galerie Boisserée, die diese Ausstellung zusammengestellt hat, für die freundliche Zusammenarbeit.

Jürgen Frantz

Retrato nº 7 (Protrait Nr. 7), 1974, Mischtechnik auf bedrucktem Papier, Übermalung, 28,2 x 22,6 cm