Leif Trenkler
"Drolling Days"
28. Mai bis 23. Juli 2006
Der Kölner Maler Leif Trenkler (geb. 1960) zählt zu den Künstlern der so genannten "Neuen Figuration". Scheinbare Realität und dichte Nähe in der Darstellung des Alltäglichen bestimmen seine Arbeiten. Doch Abbilder einer Wirklichkeit sind seine Bilder nicht. Unsicherheit stellt sich bei längerer Betrachtung ein.
Auf den ersten Blick wirken die Arbeiten Leif Trenklers wie Blitzlichter aus dem Alltag - farbig, fröhlich und unterhaltsam. Die Motive sind alltäglich und bekannt, vieles scheint dem Betrachter vertraut und Vertrauen erweckend. Und die dargestellten Szenen zeigen keine äußere Dramatik. Da sieht man spielende Kinder an einem idyllischen Fluss, eine junge Frau, die hinter einem dichten und wohl stacheligen Gebüsch gespannt in den Wald vor ihr sieht, offensichtlich auf der Suche nach einem gangbaren Weg auf ihrem Streifzug durch die sie umgebende Natur.
Die Menschen bleiben jedoch merkwürdig fremd. Eigentlich erfährt man sehr wenig über sie. Meist sieht man sie im Hintergrund des Bildes, oder sie stehen bewegungslos bzw. sind äußerst verhalten in ihrer Bewegung. Alle erscheinen in sich gekehrt, ohne Bezug zu ihren Mitmenschen. Auch dem Betrachter wenden sie meist den Rücken zu und sind als Personen, als Individuen nicht erkennbar. Die Natur dagegen scheint vor innerer Kraft zu strahlen. Doppelbödiges wird erahnbar, Anheimelndes kann in seiner Kraft bedrohlich scheinen, die Dinge hinter den Dingen blitzen auf. Die Malerei Leif Trenklers erweist sich als doppelbödig, als zwiespältig in der dargestellten Idylle, sie fordert den Betrachter heraus.
Der Kunstverein Augsburg stellt mit dieser Ausstellung eine weitere aktuelle malerische Position vor.