Finja Sander

In einem Land vor unserer Zeit

14. Juli bis 15. September 2024Kunstverein Augsburg

im Holbeinhaus, Vorderer Lech 20
Dienstag bis Freitag, 13–17 Uhr
Samstag und Sonntag, 11–18 Uhr

Führung: Donnerstag, 1. August, 18 Uhr
Artist Talk: Freitag, 6. September, 19 Uhr

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Eröffnung mit einer Performance von Finja Sander
am Samstag, 13.
Juli, 18 Uhr
Zur Einführung spricht Christian Thöner mit Finja Sander über ihre Arbeit.

Zwischen Höhentaumel und Riefenstahl, »vertikaler Sehnsucht« und Erinnerungskultur:
Der Kunstverein Augsburg präsentiert in seinen Räumen im Holbeinhaus aktuelle Arbeiten von Finja Sander. In Skulptur und Video sowie großformatigen Assemblagen und Fotografien führt die in Berlin lebende Künstlerin (*1996) ihre Auseinandersetzung mit Ehrenmälern und dem deutschen Gedenken fort. Im Zentrum der Ausstellung »In einem Land vor unserer Zeit« steht in diesem Kontext auch ihre Beschäftigung mit der Sehnsucht der Deutschen nach den Bergen, wie sie in den 1930er Jahren maß- geblich durch die Filme von Leni Riefenstahl geprägt wurde. Dieser »Bergsehnsucht« widmet Sander einen wesentlichen Teil der für die Ausstellung neu entstandenen Werkgruppen.

Finja Sanders Arbeiten fußen stets auf ihrem performativen Wirken. Ihr eigener Körper ist Impulsgeber und Seismograph, wenn es darum geht, Brüche und Ambivalenzen aufzuspüren, sie zu isolieren und in neue Zusammenhänge zu bringen. Er dient ihr aber auch als Resonanzraum für die Neubetrachtung historischer Narrative, wie sie uns in Form von Denk- und Ehrenmälern zu unserer kollektiven Vergangenheit entgegentreten. Gerade in Zeiten massiver kriegerischer Konflikte und zahlloser digitaler Wahrheiten dazu knüpft Sander mit ihrer Betrachtung monumentalen Gedenkens und Erin- nerns an drängende Fragen unserer Gegenwart an.

Finja Sander

(*1996 in Niedersachsen) ist Performance- und Installationskünstlerin.
Sie lebt und arbeitet in Berlin.

2022 schloss sie ihr Studium der Bildenden Kunst an der Universität der Künste Berlin mit dem Meisterschülertitel ab. Ihre Performances wurden unter anderem in der Villa Hügel in Essen (2024), im Wallraf-Richartz-Museum, Köln (2023), in den Barlach Museen, Güstrow (2023), auf der Skulpturen Triennale in Bingen (2023), im Museum für Fotografie, Berlin (2021), sowie im Hamburger Bahnhof, Berlin (2021), gezeigt. Sie ist Preisträgerin des UdK Berlin Art Award.

Finja Sander, Performance 41, 2024, Detail