Clemens Krauss

Mit der Schau "Kontinuitäten" eröffnet die erste Einzelausstellung des in Berlin lebenden Österreichers Clemens Krauss in einem deutschen Kunstverein.

Seine Arbeiten, welche insbesondere durch extrem pastose Figuren- und Körperformationen auf völlig weißen Hintergründen charakterisiert sind, fielen in den letzten drei Jahren vor allem im institutionellen Kontext auf. Krauss bewegt sich zwischen dem Medium der klassischen Malerei und ihren konzeptuellen Anwendungen - etwa als aufwendige aber temporäre Wandmalerei oder als Glasvitrinenobjekt mit den Fragmenten des Tafelbildes.

Für das Projekt im Augsburger Kunstverein reflektiert Krauss seine eigene, noch (sehr) junge Karriere auf verschiedenen Ebenen. Ältere Malereien auf Leinwand werden in Bezug zu aktuellen Arbeiten sowie zu möglichen Szenarien künftiger Bildkonzepte gebracht. Somit werden insbesondere auch Perspektiven auf die sich schnell verändernde Rolle des Künstlers und seiner Zeit eröffnet.

Das zentrale Interesse in der Arbeit von Clemens Krauss ist das menschliche Individuum im Kontext gegenwärtiger politischer, sozialer und psychologischer Rahmenbedingungen. Die Posen der Körper aus der Serie "Das Körperkörper-Problem" (2004 - 2007) entstammen ursprünglich dem vertrauten massenmedialen Bilderpool, und werden in den Arbeiten in entsprechenden Situationen neu geordnet. Somit verweisen sie auf das komplexe Gefüge, das zwischen dem Einzelnen und den ihn umgebenden Systemen besteht.

Krauss, geboren 1979 in Graz, war in den letzten Jahren in Ausstellungen unter anderem im Stedelijk Museum für Aktuelle Kunst, Gent, in der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Berlin, im Heidelberger Kunstverein, in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt sowie im Museu Paço das Artes in São Paulo vertreten.

Zum Ende der Ausstellung "Kontinuitäten" ist das Erscheinen eines Kataloges geplant.

Die ausführliche Einführungsrede vom 5. August können Sie hier nachlesen.