Julia Bornefeld
»MELAS«
Eröffnung:
Sonntag, 21. Mai 2017, um 11.30 Uhr
Zur Einführung spricht Christian Thöner, Kunstverein Augsburg, mit der Künstlerin.
Führungen:
Dienstag, 20. Juni, 18 Uhr
Dienstag, 04. Juli, 18 Uhr
Der Kunstverein lässt seine Besucher eintauchen in den Kosmos der Julia Bornefeld – einen Kosmos von Objekten, die durch ihre Materialität von fast theatralisch anmutender Präsenz sind, gleichzeitig aber unbestimmt und unscharf bleiben. So sucht der Oberflächenglanz zu scheinbar zufälligen Gebilden akkumulierter Glaskugeln die Wechselwirkung mit dem Betrachter, lässt Grenzen zum umgebenden Raum verschwimmen. Zwischen Schnürungen hervorquellendes Material und lose Enden eines Geflechts vermeintlich beliebig dehnbarer Gummischläuche lassen die Objekte eigenartig amorph erscheinen, als seien ihre Formen nur von kurzer Dauer – in einem Aggregatzustand, der sich mit dem nächsten Blick schon verändert haben könnte. Dadurch öffnen sie ihrem Gegenüber weite Spielräume für Assoziationen und lassen Bildwirklichkeiten an der Grenze zwischen Traum und Realität entstehen. Das von Bornefeld für ihre Arbeiten nahezu ausschließlich verwendete Schwarz erweitert dieses Erfahrungsfeld.
Schwarz, nach dessen altgriechischer Übersetzung, MELAS, die 1963 geborene Künstlerin ihre Ausstellung betitelt, beherrscht auch deren Bilder: Auf die Leinwand getropfte Tusche lässt gasförmig anmutende, einmal explodierende, ein andermal zerfließende Formen entstehen, die an Himmelserscheinungen oder die Entstehung von Galaxien erinnern. Wo sich in den Malereien das Schwarz verdichtet, verleiht es ihnen eine Tiefe, die ihre Betrachter fast aufzusaugen droht. Die für die Ausstellung von Julia Bornefeld und Michael Beyer produzierte neue Videoarbeit erweitert die malerischen »morphic fields« um eine zeitliche und eine akustische Dimension. Sie macht den für Bornefelds Werk zentralen Aspekt der gegen- und wechselseitigen Beeinflussung von Künstlerin, Arbeiten, Räumen und Betrachtern als vielschichtiges Geflecht von Bedeutungen, Gedankenverknüpfungen und Empfindungen eindrücklich erfahrbar.
Für die gute Zusammenarbeit bei der Realisierung dieser Ausstellung dankt der Kunstverein der Künstlerin und der Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, für die finanzielle Förderung des Projekts dem Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst.
Julia Bornefeld
geboren 1963 in Kiel, studierte von 1984 bis 1989 Malerei an der Fachhochschule für Gestaltung Kiel sowie von 1986 bis 1987 als Gast an der Accademia delle Belle Arti di Venezia bei Emilio Vedova und an der Akademija Likovna Umjetnost, Ljubljana.Die multimedial arbeitende Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Bruneck, Italien.
Einzelausstellungen (Auswahl):
2016 »Morphic fields«, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Wien
2015 »Somniflos«, Galerie Elisabeth & Klaus Thoman, Innsbruck
2014 »Vanity and High Fidelity«, ZKM_Subraum, Karlsruhe
2012 »THE BURNING SUPPER« (Fotoinstallation), Dom zu St. Jakob, Innsbruck
»Diktat des Metronoms«, Galerie Michael Schultz, Berlin
2011 »Vanity and High Fidelity«, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum,
Innsbruck und Stadtgalerie Kiel, Kiel
2006 »Absprung«,Galerie Marie-Josè van de Loo, München
»Incognita«, Kunstverein Pforzheim
2004 »Schwindel«, Kunstverein Marburg, Marburg
2002 »Objects«, Artcore Gallery, Toronto
2000 »between the elements – sculpture and works on paper«, Leo Malca Fine Art, New York